Montag, 31. August 2009

Unser Traum ging in Erfüllung

Zur Orientierung das Höhenprofil des "Ötztaler Radmarathon"

Bericht vom Ötztaler Radmarathon 2009:

Links und rechts vor und hinter mir alles chaotische Radler, ich der noch nie in einem großen Feld geradelt ist mittendrin. Vor mir krachte es – es läutete! Gott sei Dank nur ein Traum. 4 Uhr morgens und der Wecker riss mich aus meinem Alptraum.

Von diesem Schock erholte ich mich bei einem super Frühstück das Rosi hergerichtet hat. Ich lud inzwischen die Räder ins Auto. Um 5 Uhr früh ging‘s dann Richtung Sölden.

Kurz vor 6 Uhr erreichten wir Sölden. Unsere Dressen hatten wir schon zu Hause angezogen, ich musste nur noch den Luftdruck der Reifen kontrollieren, Radcomputer, Satteltaschen und Trinkflaschen auf die Rennräder geben. So jetzt wurde es ernst mit unserem Traum vom Ötztaler, wir rollten zum Start. Es war recht kalt nur 5 Grad. Wir standen bei der 1000m Markierung und vor uns waren sicher mehr als 3000 RadlerInnen!

6:45 Uhr mit einem Kanonenschuss ging‘s für die 1. Startgruppe los. Ein letztes Busserl, um 6:53 fuhren wir durch den Startbogen. Die 238 Km warteten.
Rosi und viele die den Ötztaler schon gefahren sind warnten mich vor den 31 schnellen Kilometern bis Ötz. Ich dachte kurz an meinen Traum. Es hieß höllisch aufpassen, mit respektvollem Abstand zum Vordermann und am rechten Straßenrand galt’s den ersten Streckenabschnitt im Feld mit ca. 4200 Gleichgesinnten heil zurückzulegen. Trotz einiger Stürzte im Feld und zwei Notbremsungen war die schnelle Fahrt nicht so gefährlich wie mir prophezeit wurde.



Ötz, bei Seppi kurz umziehen und der Anstieg nach Kühtai beginnt

In Ötz erwartete uns Seppi mit warmen Tee, er nahm uns Windjacken, Beinlinge und lange Handschuhe ab, denn für den 18,5 Km langen Anstieg zum Kühtai wollten wir jeden unnötigen Ballast loswerden. Ich hatte mir vor dem Marathon so meine Taktik zurechtgelegt. Jeden Berg um ca. 5 Minuten schneller als Rosi zu fahren. Ob sich das ausgehen würde? Den Aufstieg zum Kühtai ging ich langsam an. Es waren 1.200 Höhenmeter und Steigungen bis 18,5 % zu bezwingen. Mitten im steilsten Anstieg befand sich baustellenbedingt eine Engstelle die zudem nicht asphaltiert war. Es bildete sich ein Stau. Alle Radler mussten ihr Gefährt ca. 500 Meter schieben. In dem Gedränge konnte Rosi wieder zu mir aufschließen – nichts war mit meinem Vorsprung! Fast gleichzeitig erreichten wir Kühtai.

Dort erwarteten uns:

Karin, Peter, Felix und Valentina. (die Frühaufsteher)

Es hieß wieder Windjacken Beinlingen und Kappen anziehen und frische Getränken und Riegeln auszufassen. Rosi startete vor mir in die lange Abfahrt nach Kematen. Irgendwo vor den Galerien überholte ich Rosi und kam kurz vor ihr in Kematen an.


Kematen, auf geht's zum Brenner



Dort wurden wir vom halben Familienclan erwartet:


Walter, Maria, Ramona, Martin und Simon
Lisi und Marko
Bernhard, Alexander,
Markus und Magdalena

Von Kematen bis zum Brenner radelten unsere zwei Jungs Bernhard und Alexander mit. Im Windschatten der Beiden war Innsbruck schnell erreicht. Am Anstieg zum Bergisel wurde es Rosi zu schnell, deshalb machte Bernhard für mich und Alexander für Rosi das Tempo. Um endlich auf Rosi einen Vorsprung herauszufahren trieb ich Bernhard immer wieder an. Mein Tempomacher überholte Gruppe um Gruppe, es war ein riesiger Spaß. Bei Gries ging Bernhard die Luft aus, so fuhr ich über meine Verhältnisse weiter zum Brenner.

Brenner erreicht, Empfangskomitee:


Karin und Peter, Felix und Valentina (kamen von Kühtai)
Lisi und Marko (kamen von Kematen)
Seppi, war in Ötz und Kematen (der ab hier mitradelt)
Magdalena

Rosi kam mit Alexander 5 Minuten später zum Brenner. Die Hälfte des „Ötztalers“ zumindest der Kilometer nach war erreicht!

Mit frischem Proviant und mit Seppi als Betreuer ließ ich bis Sterzing die Räder richtig rollen. Aber irgendetwas stimmte nicht! Bei jedem Antritt verkrampften die Unterschenkel. Sollte das Tempo zum Brenner zu schnell gewesen sein? Am Anstieg zum Jaufen machte Seppi eine Pinkelpause – war mir sehr recht, hatte ja noch kein Wort über mein Leiden gesagt und hoffte mit lockerem Kurbeln wieder in Tritt zu kommen. Am linken Straßenrand machte ich eine kleine Inzinger Gruppe aus: Leni, Marina, Simon und Mario. Ich versuchte mir nichts anmerken zu lassen. Zwei Kehren weiter stieg ich kurz vom Rad, versuchte aber trotz Krämpfe weiterzufahren. Kam aber nur einige Kilometer weit. Ich musste vom Rad die Krämpfe waren zu stark. Mir war zum weinen, ich wusste am Jaufenpass schon Krämpfe zu haben bedeutet mein Traum vom Ötztaler ist wie eine Seifenblase geplatzt!



Ausgeträumt ?


Legte mich am Straßenrand nieder. Seppi, mein treuer Begleiter hatte Cola, Brot und Kuchen dabei. In kürzester Zeit schlang ich Alles hinunter. Unzählige Radsportler radelten vorbei, ich hatte bei jedem das Gefühl, ich bin die größte Lachnummer. Als auch Rosi vorbeifuhr und ich ihr nachrief: „Fahr weiter und warte nicht!“ war ich auch moralisch am Boden. So leicht wollte ich aber nicht Aufgeben. Nahm alle meine Kräfte zusammen setzte mich aufs Rad, versuchte so locker wie möglich weiter zu kämpfen. Meine Gedanken spielten verrückt, zwischen Aufgabe, den Jaufenpass schaffen und irgendwie übers Timmelsjoch kommen, oder im Besenwagen Sölden erreichen.
Mit Seppis moralischer Unterstützung konnte ich wieder einen runden Tritt fahren. Mein Respekt vor jedem/jeder „Ötztaler FinisherIn“ wuchs mit jeder Kehre. Jetzt hatte ich auch Zeit das herrliche Bergpanorama zu genießen. In der vorletzten Kehre gab‘s noch eine kleine Überraschung. Joe und Gitti in den Inzinger Dressen feuerten mich an. Mit allen meinen Kräften schaffte ich den vorletzten Berg. ¾ der Strecke war erledigt.




Labstation am Jaufenpass

Rosi war (wartete sie etwa auf mich?) noch an der Labstation und Seppi hat für Verpflegung gesorgt. Hier das Menü: 2-mal Nudelsuppe, Brot mit Käseaufstrich und zum Abschluss einen Schluck „Red Bull“. So gestärkt fuhren wir gemeinsam die Abfahrt nach St. Leonhard hinunter.

Den Anstieg zu Timmelsjoch radelten wir gemeinsam. Jetzt wurde der Marathon langsam ein Genuss! Traum Wetter und keine Krämpfe mehr. So fuhren wir gemeinsam durch den Red Bull Bogen am Timmelsjoch, Seppi hat das tolle Foto geschossen!

Timmelsjoch, wir haben den letzten "Hügl" geschafft !


Den Gegenanstieg zur Mautstelle geschafft und dann ging’s mit Seppi als Tempomacher hinunter zum Ziel. In Sölden wurden auch die langsameren FahrerInnen mit Glocken (Danke Klaus) und anderen Krachinstrumenten begrüßt.

Wir wurden von

Lisi, Marko, Ramona und Magdalena
500 Meter vor dem Ziel erwartet.

Das Ziel in Sölden gemeinsam erreicht

Der Traum vom Ötztaler ging in Erfüllung. Hand in Hand, und mit kleinen Freudentränen (die aber niemand sah) unter der Radbrille überquerten wir die Ziellinie.

Zwei müde Radler
Rosi und Peter



Unsere Zeiten:
Rosi: 11:45.58,5
Peter: 11:45.58,8



Wir haben das Ziel erreicht, danke für die tolle Unterstützung !


Besonders an:

!!! Seppi !!!

Peter und Karin mit Felix und Valentina

Walter und Maria mit Ramona, Martin und Simon

Lisi und Marko

Magdalena, Bernhard, Alexander und Markus

Allen die uns an der Strecke anfeuerten oder uns im Ziel gratulierten


glg zwei glückliche Finisher Rosi & Peter



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Freitag, 28. August 2009

Unser (Alp)Traum - der Ötztaler Radmarathon

Der Tag der Wahrheit - Sonntag 30. August 6. 45 Uhr Start zum Ötztaler Radmarathon 2009.




Seit gut einem halben Jahr dreht sich bei Rosi und mir alles um den "Ötztaler"! Der Urlaub wurde zum Trainingslager, an den Wochenenden wurde zu dreier Blöcken geradelt und nach der Arbeit noch schnell eine Locherbodenrunde. So sammelte Rosi ca. 5 500, ich ca. 3 500 Km. Damit unser Traum nicht an der Technik scheitert habe ich heute unsere Rennräder auf Vordermann gebracht.

  • neue Reifen und Schläuche


  • neue Ketten


  • alle Züge neu


  • Bremsschalthebel zurückgebaut von 10 auf 9 fach - damit mit der Kompaktkurbel 34/50 der 9 fach Mountainbike Zahnkranz 11-32 gefahren werden kann. (für Insider: wir sind nur mittlere Hobbyfahrer und brauchen eine Notübersetzung wenn die Akkus leer werden oder die Krämpfe kommen)

Rosi ist ja schon eine erfahrene Ötztaler Marathon Radlerin. Ihr Ziel für heuer wäre 12 Minuten schneller als 2008 und damit unter 12 Stunden zu bleiben.


Mein Ziel wäre in erster Linie zu Finischen. Ich habe einen höllischen Respekt vor den 238 Km und den 5 500 Höhenmetern und ich weiß noch nicht wie ich den Marathon angehen werde. Schön wäre es, gemeinsam die Ziellinie in Sölden zu überqueren. Ich vergleiche den Ötztaler mit unserer 26 jährigen Ehe - gemeinsam muß man sich Alles erarbeiten, manchmal geht's leicht - bergab, dann muss man hart arbeiten - bergauf, aber es ist immer wieder schön ein gemeinsames Ziel zu erreichen um sich einen Traum zu erfüllen!



lg. ein leicht nervöser Peter




Samstag, 15. August 2009

Im Schlauchboot bis nach Wien - 6. Tag

Tag 6: Da das zu euphorische Ziel Wien ja schon aufgegeben wurde, haben die Burschen heute ihr neues Ziel Passau und damit die Donau zu erreichen, geschafft!

Heute, der 6. Tag ihrer Reise war wohl der schönste Tag. Christi, Hemsen und der Ecke (Ihre Spitznamen) starteten heute früh, etwas verschlafen – ha, ha - 20 Km vor Passau. Sie mussten wieder 2 Staustufen umgehen, passierten das wunderschöne Passau und fuhren 20 Km auf der Donau bis zur ersten Donaustaustufe Jochstein kurz vor der Ortschaft Engelhartszell, wo ihre Reise für heuer zu Ende ging. (Video)

Daten der Reise:

  • 335,87 Gesamtkilometer, 314 davon auf dem Inn
  • 18 Kraftwerksstaustufen mussten umgangen werden

PS: Christi hat ein Logbuch geschrieben! Logbuch lesen
Wir wünschen den Jungs jezt noch einige erholsame Ferientage.
glg Rosi und Peter




Lagerplatz 5. Nacht

Donnerstag, 13. August 2009

Im Schlauchboot bis nach Wien - 5.Tag

Tag 5: Heute machten unsere drei "Innschiffer" 44Km. Dabei mussten sie wieder 3 Kraftwerke umgeben. Diesmal gab‘s bei zwei Staustufen auf der österreichischen Seite Transportwägen. Damit schaften sie die Umgehung in unter 25 Minuten – natürlich neuer Rekord.
Das Wetter ließ die Jungs leider wieder in Stich, den ganzen Tag Regen.

Ihr heutiges Nachtlager schlugen sie, welch Zufall, in der Nähe von Inzing bei Pocking auf. Bis Passau sind es noch 25Km. Das müsste morgen machbar sein. Leider sind die Handy Akkus fast leer, deshalb gab’s keine Bilder mehr.

Das Ziel Wien zu erreichen haben die Burschen aufgegeben. Mit den vielen Staustufen und die damit verbundene niedrige Fließgeschwindikeit des Inns haben sich die Jungs schwer verschätzt. Morgen ist der letzte Tag ihrer Reise, hoffe sie schaffen noch einige Donaukilometer!

Möchte mich im Namen von Christian, Markus und Philip für das große Interesse und die netten Kommentare bedanken.

Beste Grüße Peter


Mittwoch, 12. August 2009

Im Schlauchboot bis nach Wien - 4.Tag

Tag 4: heute gings den "Schlauchbootpiraten" (so werden sie vom Antenne Tirol Moderator Sebastian Kaufmann genannt) gut! Bei super Wetter schafften die Jungs 60 Km. Sie mussten heute 4 Staustufen umgehen, dabei gelang den Burschen ein neuer Rekord. Das dritte Kraftwerk umgingen sie in knapp 35 Minuten.
Ihr Lagerplatz heute ist knapp hinter der Einmündung der Salzach in den Inn, auf der rechten Uferseite, also haben sie wieder österreichisches Staatsgebiet erreicht.
Zum Abendessen gabs gefüllte Paprika (aus der Dose). Bis Passau sinds noch 67 Km - vielleicht schaffen die drei Tiroler Buabm morgen die Strecke und könnten gegen abend auf der Donau mit ihrem Schlauchboot rudern.

PS: Antenne Tirol bringt jeden Morgen, um ca. 8:15 Uhr ein live Telefonat mit Christian, dem Schlauchbootpiratenkapitän.
Antenne Tirol Frequenzen: Inzing 97,6 Innsbruck 105,1




Lagerplatz 4. Nacht auf einer Schotterbank auf der rechten Innuferseite ca. 7Km vor Braunau

Dienstag, 11. August 2009

Im Schlauchboot bis nach Wien - 3.Tag

Tag 3: Heute hatten die drei Burschen wieder erschwerte Bedingungen.

Vormittag starker Gewitterregen
Wieder 5 Staustufen umgehen
Wenig Fließgeschwindigkeit – Rudern bis die Arme schmerzen

Trotzdem legten sie 45 Innkilometer zurück. Übernachtet wird heute hinter der Staustufe bei Jettenbach.




Lagerplatz 3.Nacht Mittwoch 6:30 Uhr beim Abbau

Im Schlauchboot bis nach Wien - 2.Tag

Tag 2: von Kufstein gings bis zur Kraftwerk bei Feldkirchen. Die Burschen mussten 4 Staustufen umgehen. Durch die vielen Kraftwerke verringerte sich die Fließgeschwindigkeit stark und die Jungs hatten den ganzen Tag kräftig zu rudern. Sie schafften rund 28 Km.







Christian hat sich einen Sonnenbrand geholt

Montag, 10. August 2009

Im Schlauchboot bis nach Wien - 1.Tag

Tag 1: Abfahrt Inzing, übernachtet bei Staustufe in Kufstein, ca 90 Km zurückgelegt.



Sonntag, 9. August 2009

Im Schlauchboot bis nach Wien - Start

Heute früh um 7:30 startete in Inzing Markus mit seinen zwei Freunden Christian und Philipp mit 2 Schlauchbooten ihr "Abenteuer" den Inn und der Donau entlang bis nach Wien zu kommen.
Hier die Bilder vom Start heute Morgen.



PS: Wir versuchen mittels SMS und Handykamera täglich einen Kurzbericht zu machen.

Noch 21 Tage bis zum Ötztaler

Heute sind es noch drei Wochen bis zum Ötztaler! Die geplanten 5000 Trainingskilometer hat Rosi gestern vollgemacht. Meine 3300 Km sind noch etwas mager aber bei gutem Wetter kann ich sicher noch einige Trainingskilometer sammeln. Wir fahren sehr viel gemeinsam, wie man bei den unteren Bildern sieht.
Halber Ötztaler: vom Brenner gings zum Jaufenpaß (Foto) weiter übers Timmelsjoch und zurück nach Hause
Autofreier Tag: Sella Runde

Trainingsrunde Kühtai

Liebe Grüße Rosi und Peter