Sonntag, 11. Oktober 2009

München Marathon 2009

Beim Münchner Marathon lernte ich mich im Grenzbereich zu bewegen.

Eine Woche Trainingspause gönnte ich mir nach dem Ötztaler. Zur Vorbereitung auf meinen dritten Marathon blieben mir nur vier Wochen. Wobei der Umstieg vom Rennrad zum Laufen um einiges leichter ist als umgekehrt. Mein Training auf meinen zweiten Laufbewerb ging ich recht gelassen an.
Ich lief um fünf Uhr am Morgen, oder am Abend nach der Arbeit, meist nur 10-15 Km Einheiten.
An den drei Wochenenden versuchte ich in Blöcken zu trainieren. Zwei Wochen vor München lief ich meine einzige längere Strecke, 30 Km bei der mich Markus W. mit dem Rad begleitete.

So vorbereitet starteten Rosi, Magdalena und ich am Sonntag um 7:30 Uhr Richtung München. Bis Garmisch Partenkirchen regnete es in Strömen und die Temperaturanzeige im Auto stieg nicht über 8Grad. Ich machte mir schon Gedanken über die Bekleidung, bin noch nie länger als eine Stunde im Regen gelaufen. Meine Bedenken waren aber umsonst, im Olympiapark in München angekommen stieg die Temperaturanzeige auf 13 Grad und kein Regen mehr, fast ideale Bedingungen.
In der Eventhalle holten wir noch meine Startnummer und machten einen Rundgang in der Marathonmesse.


Olympia Stadion - Vorbereitungen für den Zieleinlauf

Kurz vor dem Start kam meine Schwester Waltraud vorbei um mir alles Gute zu wünschen und Rosi und Magdalena mit der U-Bahn durch München zu lotsen. Diesmal stellte ich mich in den ersten Startblock, man hat ja einiges dazugelernt!

Punkt 10 Uhr ein Böllerschuss und los ging‘s. Ich startete mit dem Vorsatz meine Zeit vom Wien Marathon zu unterbieten. So um die 3:45 wollte ich laufen. Die ersten zwei, drei Kilometer lief ich hinter dem 3:45 Pacemaker. Ich fühlte mich aber richtig gut, so beschloss ich ein bisschen schneller zu laufen.

Die ersten 10 Kilometer schafte ich in 50:06. So ca. bei Kilometer 20 schaute ich plötzlich in 8 überraschte Augenpaare. Rosi, Magdalena, Waltraud, Lisi, Marko, Maria, Walter und der kleine Simon hatten mich erst einige Minuten später erwartet! Ein kurzes anfeuern und schon war ich wieder allein in der Masse.

Warten auf Peter

Die Zeit für den 1. Halbmarathon 1:43:48 ! Jetzt wurde mir klar, dass ich sehr hoch pokere. Ich wusste, dass ich eigentlich zu schnell unterwegs war, dachte mir aber mit Marias Unterstützung, sie wollte ab Km 30 mitlaufen, werde ich schon irgendwie die letzten 10 Kilometer schaffen und vielleicht knapp unter 3:40 laufen. Bei Kilometer 27 überholte mich plötzlich der 3:30 Pacemaker. Ich war total überrascht, denn ich hatte den 3:30 Läufer nie überholt, zumindest habe ich ihn nie gesehen. Mir ging die 3:30 Zeit nicht aus dem Kopf. So blieb ich dem Pacemaker 3:30 dicht auf den Fersen. Merkte aber bald, dass ich sein Tempo wenn ich das Ziel sehen wollte nicht halten konnte.

Meine Füße wurden immer schwerer. Irgendetwas trieb mich an um den 3:30 Läufer nicht zu verlieren. Endlich Abwechslung bei Km 29 standen wieder meine „Fans“ und Maria lief ab dem Marienplatz mit.
Km 30 – Zeit 2:27:31 und der Pacemaker 3:30 noch in Sicht. Ich wusste: „Jetzt geht’s ans Eingemachte“. Maria hatte Red Bull und Bananen dabei. Zuerst einen großen Schluck - vielleicht beflügelt das Getränk wirklich?
Bei Km 31 ließ ich den Pacemaker 3:30 ziehen, ich wollt ja laufend ins Ziel kommen. Ab Km 36 war ich am Ende! Zrotz ständigen guten zureden von Maria mußte ich, um mich zu erholen einige Meter gehen. Der Mann mit dem Hammer hat mich voll erwischt! Ich kannte das Gefühl bis dahin nicht, mein Körper war total leer. Kraftlos stolperte ich mehr oder weniger dahin. Bei Km 38 lief auf einmal, wie aus heiterem Himmel gefallen Markus neben mir. Ich war zu fertig um mit ihm zu sprechen. Ich höhrte in nur sagen: „Lass es rollen, du liegst gut in der Zeit, lass es laufen!“.

Von Km 39 – 40 weiß ich nicht mehr viel. Maria und Markus redeten ständig auf mich ein. Ich mußte alle paar hundert Meter einen „Spatziergang einlegen“.


Km 41, begleitet von Maria und Markus


Ab Km 40 konnte ich halbwegs wieder laufen, wirkte das Dosengetränk vielleicht doch?
Bei Km 41 standen wieder meine "Fans" (Nachher erfuhr ich dass auch Pam unerwertet dabei war.)

Beim Stadion Eingang winkte ein Ordner meine zwei treuen Begleiter heraus. So genoß ich den Einlauf in das ehrwürdige Olympia Stadion und die ¾ Runde auf der Tartanbahn bis zum Ziel ganz alleine!
Meine Zeit 3:40:40 ! Damit meine Wunschzeit um 5 Minuten unterboten, aber der Vierer stört mich ein bisschen. 41 Sekunden schneller und der Tag wäre perfekt gewesen
Lg Peter









Müde im Ziel

Danke für die super Unterstützung an:

Rosi und Magdalena,

Waltraud,

Lisi und Marko,

Maria und Walter mit Simon,

Pam und Markus.